Von Palmsonntag bis Ostersonntag – Karwoche und Osterbräuche kurz erklärt!

KULTURELLES

Palmsonntag

Der Palmsonntag markiert aus kirchlicher Sicht nicht nur den Beginn der Karwoche, sondern ist auch der letzte Sonntag vor dem Osterfest. An diesem Tag erinnern wir uns an den Einzug Jesu in Jerusalem, der auf einem Esel in die Stadt ritt und als Zeichen seines Königtums von den Einwohnern mit Palmzweigen begrüßt wurde.

Diese legten sie auf Jesu Weg nieder und riefen:

Hosanna! Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn!“ (Mk 11,9)

Im Gedenken daran werden heute immer noch vielerorts bei uns im Ries und anderswo Palmbuschen und Palmzweige gebunden, die während des Palmsonntagsgottesdienstes gesegnet und dann mit nach Hause genommen werden. Auch Palmprozessionen, bei denen die ganze Kirchengemeinde mitläuft, sind ein weit verbreiteter Brauch. Pfarrer auf Eseln sieht man dabei jedoch nur noch selten. Diese spezielle Ausführung der Prozession wurde vor allem im Mittelalter praktiziert.

 

Gründonnerstag

Mit dem Abend des Gründonnerstags beginnen die österlichen drei Tage oder das „Triduum Sacrum“, wie es im lateinischen Original heißt. Wie in der Antike wird in dem Fall der Vorabend, also Gründonnerstagabend, schon zum nächsten Tag gezählt. Es wird an das letzte Abendmahl gedacht, das Jesus mit seinen Jüngern abhielt. Kirchgänger wissen, dass an diesem Abend während des Gottesdienstes oftmals eine Fußwaschung vorgenommen wird. Das ist ein Brauch, der sich aus dem Johannesevangelium ableitet, wonach Jesus seinen Jüngern aus Nächstenliebe die Füße wusch (Joh 13,5-15). Nachdem Jesus den Willen Gottes und sein kommendes Schicksal akzeptiert hat, verrät Judas ihn und er wird von einigen Soldaten am Ölberg verhaftet.

Woher kommt das "Grün" in Gründonnerstag?

Nach einem alten Brauch aus dem 14. Jahrhundert gibt es übrigens heute noch viele Menschen, die am Gründonnerstag vor allem grünes Gemüse und grüne Kräuter essen, die für eine ganzjährige Gesundheit sorgen sollen. Woher der Name „Gründonnerstag“ sich ableitet ist leider nicht abschließend geklärt. Eine der Herleitungen geht auf die mittelhochdeutschen Worte „gronan“ oder „grînan“ zurück, was soviel wie „weinen“ oder „wehklagen“ bedeutet. Aber auch ein Rückschluss auf den „dies viridium“, den sog. „grünen Tag“ wäre möglich. An diesem Tag wurden den Büßern ihre Sünde erlassen.

 

Karfreitag

Karfreiteg, stiller Freitag oder hoher Freitag sind drei gängige Namen für den auf den Gründonnerstag folgenden strengen Fasttag. An diesem Tag gedenken Christen dem Leiden und Sterben Jesu Christi am Kreuz.

Im Neuen Testament wird die Kreuzigung Jesu auf dem Hügel von Nazareth von dem Evangelisten Markus geschildert.

Kennt ihr Filme auf der Karfreitags-Verbots-Liste?

Wer sich wundert, warum er am Karfreitag keine Glocken hört, der findet seine Antwort in einer alten katholischen Tradition. Die Glocken, sowie die Orgel schweigen ab dem Gloria der Gründonnerstagsmesse bis zum Ostersonntag. Außerdem beginnt der Wortgottesdienst meist um 15 Uhr, zur überlieferten Todesstunde Jesu.

Auch Nicht-Christen sind übrigens deutschlandweit von Regelungen des Karfreitags betroffen. So ist dieser Tag nicht nur ein gesetzlicher Feiertag, sondern es herrscht ebenfalls ein weitverbreitetes Tanzverbot, Märkte und Fußballveranstaltungen finden nicht statt und es gibt eine ganze Reihe Filme, die am Karfreitag nicht im Fernsehen gezeigt werden dürfen.

 

Karsamstag

Auch der Karsamstag steht in derselben Fasttradition wie der vorangegangene Karfreitag. Es läuten keine Glocken und keine festlichen Sakramente werden gespendet. Am Karsamstag wird an die Grabesruhe Jesu erinnert. Nicht zu verwechseln ist er übrigens mit dem Ostersamstag. Damit ist der Samstag nach Ostern gemeint, also der Tag vor dem Weißen Sonntag.

 

 

Ostersonntag

Der dritte Teil der österlichen Dreitagesfeier und auch der höchste Feiertag im Kirchenjahr ist der Ostersonntag. Dem Neuen Testament nach ist Jesus Christus als Sohn Gottes von den Toten auferstanden.

Im Matthäus-Evangelium spricht ein Engel des Herrn zu den beiden Frauen, die nach dem Grab sehen wollten:

„Fürchtet euch nicht! Ich weiß, dass ihr Jesus, den Gekreuzigten, sucht. Er ist nicht hier; er ist auferstanden, wie er gesagt hat. Kommt und seht die Stätte, wo er gelegen hat.“ (Mt 28,5-6)

 

Wieso eigentlich Eier an Ostern?

Am Ostersonntag beginnt also die Osterzeit. Auch die vorangegangene 40-tägige Fastenzeit endet. Meist wird dies mit einem Gottesdienst, der Osternacht, am Vorabend oder morgens in der Frühe gefeiert.

Die Fastenzeit ist übrigens ausschlaggebend für einen Osterbrauch, der in der heutigen Zeit gar nicht mehr wegzudenken ist – unsere bunt gefärbten Ostereier.

Während in der Anfangszeit Eier besonders gerne rot gefärbt wurden, sozusagen als Symbol für Christi Blut, hängen die bunt gefärbten Eier mit dem Fasten zusammen. Da man in der Fastenzeit nämlich keine Eier essen durfte, musste man diese durch Kochen haltbar machen. Um aber die älteren von den jüngeren Eiern unterscheiden zu können, färbte man sie je nach Alter und Woche verschiedenfarbig ein.
Auf diese Weise gab es zum Osterfest jede Menge bunte Eier!

 

In diesem Sinne: FROHE OSTERN!

 

 

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